aus:    Neben den Wegen kein Gehen

 

          Die Erde

          ausgestrahlt

          kein Licht

          lockt ins Dunkel.

          alle Wünsche

          bestimmt

          und neben den Wegen

          ist kein Gehen mehr.

 

 

 

         

 

          Tagdämmer

 

          Alles für nichts

          vor Morgengrauen

          leere Hände behalten

          und ausatmen.

 

 

 

 

 

          Mondsüchtig

          linsend

          für kein Wandeln

 

          im Schein

          alte Kreise

          tanzen

 

          Traumzeiten

          auskratzen.

 

 

 

 

 

          Regen

          eine Weile

          dann fließt es ab.

          Nachtropfen

          eine Weile

          dann Dunkelheit.

 

 

 

 

 

          Klage

 

          Ein karger Wind weht

          der Wald liegt stumm

          alle Wege sind offen

          niemand verirrt sich.

 

 

 

 

 

aus:    Das große Buch der kleinen Gedichte

 

 

          Vor Totenhäusern Lichterketten

          drinnen

          eisiger Wunsch nach Leben.

 

 

 

 

 

          Sachte

          an der Hand mitgezogen

          lacht

          eine Maske

          schmiert von der Haut

          ab in

          ein anderes Gesicht.

 

 

 

 

 

          Das Erlöschen des Gesichts

          vor den Bildern

          die Titel

          und danach sofort

          der Abspann

          kein Verweis auf eine Lücke

          wir

          sind komplett.

 

 

 

 

 

aus:   Zeitwort

 

 

         Amselklage

 

         Der Häher hatte sie

         in den Busch gejagt

         was die geschrieen hat

         um ungesungene Sommer

         ums Leben

         und um den Wintertod.

 

 

 

 


aus:    Blitzlicht

 

 

          Höre

          wie sie sich eilig durch den Tag lärmen

          zu schnellem Schlaf

 

          Am Morgen

          ehe sich die Augen dem Schrecken weiten

          ist der Schrei schon heraus.